Rückblick auf den Maren Courage Salon mit Werner Gatzer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn AG und Staatssekretär A.D.

Foto von Annett Ulrich
Ein Abend mit Werner Gatzer: Einblicke in Staatsfinanzen und die Deutsche Bahn
Am Abend des 11. September öffnete der Maren Courage Salon im oberen Rang des Restaurants La Lemon im Nauener Tor seine Türen für eine exklusive Gesprächsrunde. Rund 30 Gäste waren gekommen, um tiefere Einblicke in die Themen Staatsfinanzen und die Zukunft der Deutschen Bahn zu erhalten.
Als Gastredner begrüßte der Salon Werner Gatzer, einen der dienstältesten Staatssekretäre im Bundesministerium der Finanzen. Mit einer Amtszeit von 18 Jahren, die 2005 unter Peer Steinbrück begann und sich über Wolfgang Schäuble, Olaf Scholz bis hin zu Christian Lindner erstreckte, zählt er zu den prägenden Figuren der deutschen Finanzpolitik. „Der Haushalt ist die in Zahlen gegossene Politik der Bundesregierung“, betonte Gatzer und ließ die Zuhörer an seinen Erfahrungen aus zahlreichen Krisen, politischen Umbrüchen und finanzpolitischen Herausforderungen teilhaben.
Besonders die Finanzkrise 2008/09 stellte eine Zäsur dar – schnelles Handeln war gefragt, und Gatzer spielte eine entscheidende Rolle bei der Einführung der Schuldenbremse. Als Architekt der „schwarzen Null“ prägte er die Haushaltsdisziplin der Bundesrepublik maßgeblich. Unter Wolfgang Schäuble gelang schließlich 2014 erstmals ein ausgeglichener Bundeshaushalt, und 2017 sorgte der wirtschaftliche Aufschwung sogar für einen Rekordüberschuss. Doch von diesen Zeiten sei Deutschland mittlerweile weit entfernt – die Staatsverschuldung liege derzeit bei rund 63 % des BIP und damit noch relativ nah an der europäischen Benchmark von 60 %.
Neben der Finanzpolitik sprach Gatzer auch über seine Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bahn. Die Bahn stehe vor großen Herausforderungen – insbesondere in den Bereichen Infrastruktur und Investitionen. Wie sich die Finanzierung dieser Modernisierungslücke gestalten könne, wurde intensiv diskutiert.
Nach dem spannenden Talk hatten die Gäste die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Themen wie Sparmaßnahmen, Wachstumschancen und die europäische Einordnung der deutschen Staatsverschuldung wurden vertieft. Gatzer teilte dabei nicht nur fachliche Analysen, sondern auch persönliche Anekdoten, die seinen Werdegang prägten.
Zum Abschluss klang der Abend in geselliger Runde aus – bei exquisiter Kulinarik im La Lemon wurde weiter diskutiert und genetzwerkt. Die Veranstaltung wurde durch die Glockenweiß GmbH unterstützt, die in Potsdam das Kultur- und Kreativzentrum entwickelt.
Eines ist sicher: Werner Gatzer wird auch in Zukunft eine einflussreiche Stimme bleiben – sei es als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bahn oder als Berater der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).










